Brauchen wir auf Schweizer Autobahnen drei Fahrstreifen?
In der Schweiz sind wir zur Zeit in einer Diskussion, ob wir bei stark befahrenen #Autobahn-Abschnitten wie beispielsweise Bern-Zürich drei, anstelle von nur zwei, Fahrspuren benötigen. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob eine weitere Spur das Problem löst. Klar bin ich mir dessen bewusst, dass die Kapazität in Sachen Volumen zunehmen kann, aber diese quantitative Steigerung muss nichts über die Qualität aussagen, denn hier bräuchte es wohl eher ein Update der #Fahrzeuglenker.
Die Linksfahrer kennen wir ja alle. Egal was der Verkehr macht, man bewegt sich nicht von der Spur weg, weil ein Spurwechsel mit so viel Aufwand zu betreiben ist… Obwohl Linksfahrer den Verkehr aufhalten und andere Autolenker quasi zum #Rechtsüberholen nötigen, ist es lediglich ein Kavaliersdelikt. Anders sieht der Bussenkatalog für Rechtsüberholen aus, hier wird es richtig teuer! In der Theorie. Meine täglichen Erfahrungen als Autobahn-Teilnehmer zeigt, in der Schweiz wird sehr häufig rechts überholt.
Gerade gestern wieder erlebt… Autobahn, Nachts um 21 Uhr auf der A1 von Zürich in Richtung Aarau, drei Spuren. Ich fahre ganz rechts. Weit vorne sehe ich schon einen weiteren Fahrzeuglenker, ganz links… Alleine. Ich schliesse auf der rechten Spur auf und wechsle dann die Spur nach links. Ich will ja schliesslich kein unrechtmässiger Rechtsüberholer sein. Ich setze meine Fahrt also, deutlich unter der Tempolimite, hinter dem anderen Fahrzeuglenker fort. Gebe ihm aber den nötigen Sicherheitsabstand und ein bisschen Zeit sich über seine Situation klar zu werden. Er braucht eine Weile bis er begreift, dass er eigentlich auch den mittleren Fahrstreifen benutzen könnte,setzt den Blinker und zieht rüber. Genau in dem Moment kommt aber ein dritter Fahrzeuglenker angeschossen, deutlich über dem allgemeinen Tempolimit, auf der mittleren Spur und muss abbremsen um dem Vordermann nicht aufzufahren. Sichtlich geärgert feuert er eine Salve von Lichthupen gegen den Vordermann. Ich dagegen kann nun überholen und ziehe ganz rechts rüber. Der langsame Fahrzeuglenker bleibt auf der mittleren Spur, der Schnelle flitzt nun ganz links weiter…
Ich glaube nicht, dass es mit drei Spuren auf den Schweizer Autobahnen besser wird. Zumindest nicht solange bis alle Autofahrer wissen, wie man diese Spuren richtig bedient. Vielleicht wäre es notwendig, dass man in regelmässigen Abständen wieder zum Fahrunterricht muss. Vielleicht sogar mit Prüfung! Vielleicht würde es einfach schon reichen, die Gesetzgebung so anzupassen, dass Rechtsüberholen ganz normal ist und die Fahrzeuglenker auch beim Spurwechsel nach rechts den Verkehr prüfen muss, so wie in Amerika. Genau genommen muss man das heute bereits machen wenn man keinen Unfall provozieren will!
Wie seht ihr das? Werden drei Fahrspuren die Verkehrsqualität verbessern? Oder wäre es besser das Rechtsüberholverbot aufzuheben? Braucht es wiederkehrende Theorie-, vielleicht sogar Praxisprüfungen für Fahrzeuglenker? Eure Meinungen interessieren mich!