Etwas über 13’000 Elektroautos gibt es aktuell in der Schweiz. Noch immer geht das Vorurteil um, dass es nicht genügend Ladestationen in der Schweiz gibt und man zum Laden viel zu viel Zeit benötigt.
Neben der „Reichenweitenangst“ haben viele Nicht-Elektroauto-Fahrer zwei weitere Vorurteile gegenüber den elektrisch angetriebenen Fahrzeugen:
- Es gibt nicht genügend Lademöglichkeiten in der Schweiz und
- Das Laden dauert viel zu lange im Vergleich zum Kraftstoff-Tanken
Vorurteil: Es gibt nicht genügend Ladestationen für Elektroautos in der Schweiz.
Die Schweiz hat in Europa das dichteste Tankstellennetz überhaupt. Ende 2018 waren es noch 3‘367 Tankstellen, pro Jahr verschwinden im Schnitt um die 40 Standorte seit 2010. Aber noch immer ist der Absatz von Kraftstoff rentabel, weshalb einige Marken auch immer noch am Wachsen sind, nämlich die Tankstellen mit einem Shop. Dort wird im Verhältnis mehr getankt. Jede dieser Tankstellen verkauft im Schnitt über 1,4 Millionen Liter Kraftstoff.
Tanken ist nicht gleich Laden
Mit den Elektroautos wird sich aber einiges ändern. Es geht dann nicht mehr darum eine Tankstelle anzufahren, um Kraftstoff zu tanken, sondern man lädt das Fahrzeug in der Zeit, während es ungenutzt herumsteht. Zu Hause, während der Arbeit oder beim Einkaufen. Damit dürften die klassischen Tankstellen in den Dörfern und Städten nach und nach verschwinden, denn geladen wird, wo geparkt wird. Einzig die Raststätten an der Autobahn dürfte die Entwicklung freuen. Denn selbst mit Schnellladern wird man eine Pause von 20 bis 30 Minuten einlegen müssen.
Aktuell gibt es über 4’000 öffentliche Ladestationen und wöchentlich kommen dutzende neue Stationen dazu. Je mehr Elektroautos auf die Schweizer Strassen gebracht werden, desto mehr öffentliche Ladestationen werden gebaut. Die Mehrheit der Elektroautos wird sich aber mit einer heimischen Ladestation begnügen können.
Mit ChargeNow bekommt man Zugriff auf über 3’742 Ladestationen.
Alleine in der Schweiz gibt es dutzende Anbieter mit Ladestationen und eigenen Abrechnungssystemen. Damit man nicht bei allen Dienstleister ein entsprechendes Konto haben muss gibt es beispielsweise ChargeNow von BMW und MINI. Mit diesem Konto hat man Zugriff auf weltweit über 142’557 Ladestationen. In der Schweiz sind es rund 3’742 Lademöglichkeiten auf die man mit einer Karte Zugriff erhält. Mit der zugehörigen App hast du eine Karte mit allen Ladestationen und den Informationen über die Steckertypen, Ladeleistungen, Kosten und Verfügbarkeiten. Unverzichtbar für Elektroautofahrer welche unterwegs Laden müssen.
Vorurteil: Das Laden von Elektroautos dauert viel zu lange.
Wie bereits erwähnt, wird sich nicht nur die Art der Energie, welche dem Auto zugeführt wird, ändern, sondern auch wie und wo das passiert. Während Lenker mit einem Verbrennungsmotor gezielt eine Tankstelle anfahren müssen, werden Fahrzeuge mit einer Batterie dann geladen, wenn das Fahrzeug nicht genutzt wird. Gemäss einer Untersuchung der RAC Foundation steht das durchschnittliche Auto in der Woche 162 Stunden auf einem Parkplatz und wird während nur sechs Stunden gefahren. Also hat man eigentlich mehr als genug Zeit die Batterien zu laden. Im Idealfall passiert das am Wohnort über Nacht, beim Arbeitgeber während man arbeitet oder im Parkhaus.
Wer aus welche Gründen auch immer mehr als 250 Kilometer am Stück zurücklegen muss, der wird tatsächlich eine Pause einlegen müssen. Aber auch hier entwickelt sich die Technik rasant weiter. Hat man die Möglichkeit mit dem MINI Cooper SE 3 door eine Schnellladestation anzusteuern, so wird man in nur 35 Minuten rund 80 Prozent der Batterie aufladen können. Das reicht dann wieder, um weitere 200 Kilometer zu fahren.
In den meisten Fällen wird es aber nicht nötig sein die Batterien per Schnellladung aufzufüllen. Oft steht das Fahrzeug nämlich mehr als genug an Ort und Stelle und kann während dieser Zeit gemütlich aufgeladen werden.