Kürzlich habe ich darüber berichtet, wie einfach und unkompliziert man den MINI Electric laden kann. Was ich dabei verschwiegen habe sind die Kosten. Wie viel Geld muss man beim MINI Cooper SE in eine Batterieladung stecken?
Immer wieder höre ich, dass Elektroautos doch nur etwas für vermögende Personen sei. Das dürfte meiner Meinung nach daran liegen, dass gerade die grossen übermotorisierten E-Autos mehrheitlich in der Presse erwähnt werden. Diese Modelle kosten dann meist auch mehr als 100’000 Franken. Das ist beim MINI nicht der Fall. Der MINI Cooper SE kann man ab ca. 33’000 Franken und aktuell im Leasing sogar für nur 199 Franken im Monat haben.
Interessante Förderungen für Elektroautos
Hinzu kommt, dass es verschiedene Förderprogramm, je nach Kanton, Gemeinden und Energieversorger gibt. In einigen Kantonen gibt es unter anderem Kaufprämien für Elektroautos, in anderen wiederum ist die Motorfahrzeugsteuer kostenlos und an gewissen Orten wird die private Ladeinfrastruktur finanziell unterstützt. Eine hilfreiche und auf deinen Wohnort angepasste Übersicht gibt es bei Energiefranken. Auch bei der Versicherung kann man mit einem CO₂-neutralen Fahrzeug mit wesentlich günstiger Prämien rechnen. Die Anschaffung eines Elektroautos muss daher nicht teurer sein, als ein Fahrzeug mit Verbrennermotor.
Wie teuer kommt mich eine Batterieladung?
Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, denn es kommt darauf an, wie und wo man lädt. Man kann aber sicher sagen, günstiger als im eigenen Heim lädt man nirgends, ausser an kostenlosen Ladestationen. Denn, einigen Handelsunternehmen, wie beispielsweise IKEA, gibt es kostenlose Ladestationen für die Kunden. Daheim lädt man für durchschnittlich 21 Rappen pro Kilowattstunde (kWh). Je nach Wohnort kann das aber stark variieren von 8 bis 28,4 Rappen pro kWh. Weiter muss man berücksichtigen, dass es auch noch teilweise Hoch- und Niedertarif gibt und auch da die Kosten unterschiedlich anfallen können.
Wie viel kosten mich 100 Kilometer Reichweite?
Jetzt aber ganz konkret und vergleichbar mit anderen Antriebsarten: Wie viel kosten 100 Kilometer Reichweite? Wie schon erwähnt hängt das davon ab, wo und wie geladen wird. Für eine Reichweite von 100 Kilometer benötigt der MINI Electric in etwa 14 kWh Energie. Während Frühling bis Herbst hatte ich zwar eher 11 kWh, aber in den Wintermonaten werden es her 16 kWh. Daher passt der Mittelwert 14 kWh relativ gut.
Aufladen zu Hause über eine Steckdose
Zwar kann man über eine handelsübliche Steckdose das Elektroauto laden, jedoch belastet das mit der Zeit die Steckdose. Zudem dauert es sehr lange bis der Elektroauto-Akku geladen ist. Möchte man rund 100 Kilometer Reichweite aufladen, entspricht das 14 kWh. Dafür benötigt man über die normale Steckdose über fünf Stunden und verursacht Kosten in der Höhe von CHF 2.94.
Aufladen zu Hause mit Wallbox (AC)
Zu Hause installiert man sich vorzugsweise eine Wallbox. Damit sorgt man für eine sichere Stromversorgung für das Elektroauto. Zudem können die meisten Wallboxen intelligent über eine Smartphone-App angesteuert werden. Damit kann man beispielsweise dafür sorgen, dass nur eine bestimmte Menge Strom geladen wird, oder in einer definierten Geschwindigkeit, nur zu Niedertarif-Zeiten oder nur mit Solarstrom betrieben werden soll. Über eine Wallbox benötigt man für die 100 Kilometer Reichweite nur eineinhalb bis drei Stunden, je nach Ladegeschwindigkeit. Die Kosten bleiben gleich wie bei der Steckdose mit 2.94 Franken. Würde man, je nach Wohnort, mit Niedertarif laden, so könnten es auch nur CHF 1.68 sein.
Langsames respektive normales Laden unterwegs mit Typ 2 (AC)
Wer unterwegs mit 22 kW lädt, der muss für 100 Kilometer Reichweite nur eineinhalb Stunden warten. Bei den Kosten hängt es stark davon ab, bei welchem Anbieter man lädt. Bei 14 kWh darf man mit Kosten von ca. 10 Franken rechnen. Ich persönlich hab kürzlich in einem Parkhaus den MINI Electric während 110 Minuten mit 11 kW geladen, dafür wurden mir CHF 9.79 verrechnet.
Schnelles Laden unterwegs mit CCS (DC)
Wesentlich schneller laden kann man über sogenannte Schnelllader. Die unterscheiden sich vom Stecker und laden nicht mit Wechselstrom (AC), sondern mit Gleichstrom (DC). Einhundert Kilometer lädt man über CCS in rund 20 Minuten und bezahlt dafür ebenfalls ca. 10 Franken. Zumindest bei mir waren es kürzlich genau CHF 9.97 für 14 kWh. Die Preise für Schnellladen beginnen meistens bei 50 Rappen pro kWh und gehen hoch bis 79 Rappen.
Noch ein Hinweis am Rande: Wer oft unterwegs laden muss, für den lohnt sich sicher ein Lade-Abo von MINI Charging oder anderen Anbietern. Zwar bezahlt man meist eine monatliche Grundgebühr, dafür wird jede geladene Kilowattstunde Strom günstiger. Da ich zu 99 Prozent daheim lade, lohnt sich für mich ein solches Abo im Moment nicht.
Benzin tanken unterwegs an der Zapfsäule
Um das Ganze nun in den Vergleich zu bringen, mit einem MINI Cooper S, ist von der Grösse, Gewicht und Motorisierung am ehesten mit dem MINI Cooper SE zu vergleichen, verbraucht man für 100 Kilometer gut 6,5 Liter Benzin. Bei aktuellen Treibstoffkosten von 184 Rappen macht das CHF 11,96.
Zu Hause Aufladen ist bequem und günstig
Wer also daheim laden kann, macht das für günstige 12 bis 21 Rappen pro Kilowattstunde. Würde man täglich 100 Kilometer fahren, müsste man dreimal wöchentlich laden und würde Energiekosten in der Höhe von CHF 788,97 verursachen. Mit dem Verbrenner müsste man für die gleiche Strecke mehrmals eine Tankstelle anfahren und würde dabei 3’109,60 Franken bezahlen. Pro Jahr spart man mit dem MINI Electric also rund 2320 Franken!
Wenn du deine Situation mal simulieren willst, mit deinen örtlichen Stromkosten und Möglichkeiten, dann kannst du das auf dieser Seite machen.
Übrigens, noch günstiger laden kann man mit Solarstrom.
Wer in einem Eigenheim wohnt, und schon mit dem Gedanken gespielt hat seinen eigenen Strom über eine Photovoltaikanlage zu produzieren, der hat mit einem Elektroauto einen optimalen Grund den Gedanken in die Tat umzusetzen! Bei uns zu Hause haben wir eine Photovoltaikanlage mit rund 11 kWp Leistung und zwei Elektroautos. Einmal der MINI mit einer 30 kWh Batterie und ein weiteres Fahrzeug mit einer 80 kWh Batterie. Beiden Fahrzeuge sind von Februar bis Anfangs November ausschliesslich mit Solarstrom gefahren.
An dieser Stelle noch Danke an Hans für den Fakten-Check bei den Ladekosten.