Playdate: Die Rückkehr der einfachen Spielekonsole
Die etwas «erfahreneren» Mitlesenden unter euch dürften mit Wehmut an die tolle Zeit mit dem ersten Gameboy denken. Damals gab es nur dieses monochrome Display, ein Steuerkreuz und zwei Buttons, fertig. Wenn ich nur schon an den heutigen Playstation-Controller denke, wird mir schwindlig. Was es da alles für Tastenkombinationen gibt, welche man anwenden muss, um erfolgreich durch ein Spiel zu kommen … Ihr sehr also, ich bin simple gestrickt und mag es schlicht und einfach. Und darum fasziniert mich eine neue Spielkonsole: Playdate.
Wenn zwei geniale Unternehmen wie Panic und teenage engineering zusammen kommen, dann kann nur etwas Aussergewöhnliches und Wertiges dabei entstehen. Die beiden Unternehmen wollten Spiele wieder vereinfachen. Ein willkommener Gegentrend, in einer Zeit, in der sich die Videospielindustrie immer weiter in Richtung grafischer Pracht und komplexer Mechaniken entwickelt. Das Playdate Handheld-System bricht bewusst mit dieser Tradition. Mit seinem einzigartigen Design, das eine Kurbel als zentrales Steuerelement umfasst, und einem schwarz-weissen Bildschirm ohne Hintergrundbeleuchtung, der an die Anfänge der mobilen Spiele erinnert, steht das Playdate für eine neue Ära der Kreativität und Einfachheit im Spieldesign.
Ein Blick auf das Design
Das Playdate ist sofort erkennbar an seinem kompakten Design und der leuchtend gelben Farbgebung. Doch das auffälligste Merkmal ist zweifellos die Kurbel an der Seite. Diese Kurbel ist nicht nur ein Gimmick; sie ist ein zentrales Eingabegerät für eine Vielzahl von Spielen, die speziell dafür entwickelt wurden, dieses einzigartige Feature zu nutzen. Der kleine, aber scharfe schwarz-weisse Bildschirm erinnert nicht nur an eine vergangene Ära der Spielentwicklung, sondern fordert Designer heraus, innerhalb dieser scheinbaren Einschränkungen kreativ zu sein.
Ein neues Erlebnis für Spieler und Entwickler
So einfach wie Playdate daher kommt, so sehr überrascht es, dass der kleine Handheld über WLAN verfügt und in der ersten «Season» jede Woche zwei neue Spiele kostenlos auf Playdate lädt. Wem das nicht genügt, der kann sich aus dem Katalog weitere Spiele dazu kaufen und laden.
Mit dem Playdate öffnet sich aber auch eine Tür für Entwickler, neue und innovative Spielkonzepte zu erforschen. Die mitgelieferte erste Staffel von Spielen, die kostenlos für Gerätebesitzer zur Verfügung gestellt wird, zeigt die Bandbreite der Möglichkeiten auf, die das System bietet. Von rätselhaften Abenteuern bis zu geschicklichkeitsbasierten Herausforderungen – jedes Spiel nutzt die Kurbel und die einzigartigen Merkmale des Playdate auf innovative Weise. Für Entwickler gibt es ein SDK, das kostenlos heruntergeladen werden kann.
Nicht nur für Nostalgiker
Obwohl das Playdate auf den ersten Blick Nostalgie wecken mag, ist es alles andere als ein reines Retro-Gadget. Es ist eine Plattform, die die Grenzen dessen, was in der Welt der Videospiele möglich ist, neu definiert. Mit einem offenen SDK und Tools, die Entwicklern zur Verfügung gestellt werden, ist das Playdate eine Einladung an kreative Köpfe, zu experimentieren und Spiele zu entwickeln, die die Welt noch nicht gesehen hat.
Weil ja bald Weihnachten ist …
Weihnachte steht gewissermassen schon vor der Türe, daher wollte ich euch diese Entdeckung nicht vorenthalten. Das Playdate erinnert uns daran, dass im Herzen des Spielens die Freude am Entdecken und am Experimentieren liegt. Es ist eine Hommage an die Vergangenheit und gleichzeitig ein mutiger Schritt in die Zukunft der Spieleentwicklung. Für alle, die sich nach einem frischen Wind in der Welt der Videospiele sehnen, könnte das Playdate genau das Richtige sein. Und bei einem Preis von knapp 200 US-Dollar ein absolut fairer Preis.